Aufsichtsräte – Strategien, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern
Wir zeigen die aktuellen Herausforderungen für Aufsichtsräte auf und skizzieren, wie adäquate Lösungen – für noch effektivere Arbeit – aussehen können.
Die Arbeit von Aufsichtsräten ist in den vergangenen Jahren sehr viel komplexer geworden. Deren Mitglieder verbringen mehr Zeit für ihre Mandate als je zuvor. So haben einer McKinsey-Umfrage zufolge Direktoren bereits vom Jahr 2019 auf 2020 – im Zuge der Pandemie – ihren zeitlichen Einsatz um 20 % gesteigert – und gingen von einer Fortsetzung dieses Trends aus.1
Dies hat sich bewahrheitet, wie Dr. Viktoria Kickinger, Geschäftsführerin der Directors Academy, im Interview mit uns berichtet. Aufsichtsräte müssen heutzutage dauerhaft einsatzbereit sein – die Verantwortung hat zugenommen und es wird ein höherer Einsatz von ihnen erwartet.2
Disruptive Technologien, fordernde Makrotrends und steigende Erwartungen bedeuten für Aufsichtsräte stärkere Bemühungen und eine Vielzahl an Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund müssen sie eine aktivere Rolle bei der Überwachung der Unternehmensstrategie und des Risikomanagements spielen.
Effizienz und Überblick zählen in hohem Ausmaß
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Aufsichtsratsmitglieder ihre Effizienz auf einem hohen Niveau halten: Mehr Verantwortlichkeit bedeutet auch, insgesamt mehr priorisieren zu müssen, was wiederum die Ansprüche an die Sitzungsvorbereitung erhöht. Moderne Aufsichtsräte müssen bei mannigfaltigen Informationen stets den Überblick bewahren und sich selbst befähigen, Unternehmensvorstände zielführend zu beraten.
Dafür braucht es Aufsichtsratssitzungen, die gut strukturiert sind, zum Punkt kommen und zu Beschlüssen führen, hinter denen das gesamte Gremium gewissenhaft steht. Bildet die Vorbereitung einen entscheidenden Faktor, so zählen auch das Meeting selbst und deren Nachbereitung immens, um als Gremium gut zu funktionieren
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Herausforderungen von Aufsichtsräten: eine Zusammenfassung
Insgesamt stehen Aufsichtsräte in der heutigen Zeit einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die hohe Ansprüche für ihre Sitzungen generieren: Die Mitglieder der entsprechenden Gremien müssen eine aktive Rolle bei der Überwachung der Unternehmen spielen. Strategie und Risikomanagement spielen aus mehreren Gründen eine entscheidende Rolle:
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digitale und neue Technologien
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Folgen der Corona-Pandemie
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Handelskonflikte
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Regulierungsdruck
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verschiedene Megatrends
Zeitlicher Aufwand: Aufsichtsräte werden immer aktiver
Betrachtet man die jüngsten Trends, so überrascht es nicht, dass Aufsichtsratsmitglieder angeben, mehr Zeit als je zuvor für ihre Aufgaben aufzuwenden. Dass die Aufsichtsratsarbeit zeitlich nicht limitiert ist, macht den tatsächlichen Aufwand für ein Mandat dabei unberechenbar.
Wenn ein Mitglied zum Beispiel in einer relativ ruhigen Zeit mit seiner Arbeit beginnt, wird dies schnell zum Problem, wenn aus vier bis fünf geplanten Sitzungen im Jahr auf einmal 20 Sitzungen werden – insbesondere bei einer eigenen Vorstandstätigkeit oder einer Vielzahl eigener Aufsichtsratsmandate.
Dass ein solches Szenario alles andere als fern ist, hat zum Beispiel der Ausbruch der Corona-Pandemie mit seinen undurchsichtigen Folgen mit aller Gewalt gezeigt. Auch geopolitische Krisen oder die Themen Klima-Politik und Nachhaltigkeit (zusätzliche Berichtspflichten) verstärken die Unsicherheiten und können das Arbeitsvolumen extrem ansteigen lassen.
Effektivität zählt in hohem Umfang
Vor diesem Hintergrund zeigt die Erfahrung Folgendes: Der tatsächliche Zeitaufwand für gute Aufsichtsratsarbeit übersteigt in der Regel die ersten Erwartungen von Mitgliedern recht deutlich. Der Zeitaufwand ist jedoch nicht der einzige Faktor, der für die Aufsichtsratsarbeit entscheidend ist. So geht aus dem Global Board Culture Survey3 hervor, dass mäßig effektive Aufsichtsräte die gleichen 200 Stunden pro Jahr aufwenden wie die effektivsten. Mit anderen Worten:
Für wirklich erfolgreiche Arbeit geht es nicht darum, mehr Stunden aufzuwenden, sondern die zur Verfügung stehenden Stunden effizienter zu nutzen.
Große Verantwortung – gegenüber Aktionären und dem Management
Hinzu kommt, dass die Aktionäre einflussreicher geworden sind und mehr Druck auf die Führungsetagen ausüben. So geben 71 % der Direktoren zu verstehen, dass ein direkter Dialog mit den Aktionären das Vertrauen der Stakeholder stärken würde.4 Dem Aufsichtsrat obliegt dabei die Herausforderung, zwischen den Interessen des Unternehmensvorstands sowie der Aktionäre zu agieren und zwischen diesen zu vermitteln.
Dadurch zeigt sich, dass die Verantwortlichkeiten von Aufsichtsräten gestiegen sind. Als Bindeglied zwischen verschiedenen Interessengruppen müssen sie Aufgaben und Interessen priorisieren sowie wichtige Entscheidungen treffen. Es kommt verstärkt darauf an, vollumfänglich informiert und in Sitzungen handlungsfähig aufgestellt zu sein. Eine möglichst hohe Effektivität ist gefragt.
In diesem White Paper zeigen wir Lösungen für die konkreten Herausforderungen des Aufsichtsrats.
Aufsichtsräte sollten…
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Strategien für aktuelle Herausforderungen entwickeln.
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die eigenen Kenntnisse und Leistungen bewerten sowie gegebenenfalls nachbessern.
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Sitzungen konsequent optimieren, um bestmögliche Resultate zu erzielen.
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sich mit effizienz-steigernden Lösungen wie einem Board-Portal auseinandersetzen.
1 ‘ How boards have risen to the COVID-19 challenge, and what’s next ’, Celia Huber, Frithjof Lund, and Nina Spielmann, McKinsey, 2021.
2 ‘ Greater Expectations: Strategies for Effective Board Meeting Preparation ’, Columbia Law School, 2018.
3 ‘ Global Board Culture Survey: Understanding the Behaviors that Drive Board ’, Effectiveness Russell, Reynolds Associates, 2016.
4 ‘ PwC‘s 2022 Annual Corporate Directors Survey ’, PwC, 2022.